
Corona in Äthiopien (Update)
Viele Länder der Welt haben mit der Pandemie zu kämpfen, während viele Länder Afrikas wenig betroffen sind. Liegt es daran, dass weniger getestet wird? Äthiopien hat eine Bevölkerung von 110 Millionen und meldet am 08.12.2020 folgende Zahlen: 113.735 positive Fälle von Covid-19 und 1.755 Todesfälle (1.5%).
Afrikanische Länder sind jung. Es ist meist warm und man ist nicht so oft erkältet. Die Menschen sind gesünder und weniger von modernen Zivilisationskrankheiten betroffen als in den entwickelten Ländern. Kürzlich wurden Spuren des Neanderthaler-Gens für schwere Covid-19 Verläufe verantwortlich gemacht. In afrikanischen Völkern kommt das Gen nicht vor.
Im März sahen die Prognosen von WHO und von Bill Gates düster aus: Bevölkerungsdichte und ein unterentwickeltes Gesundheitsystem würden dazu führen, daß der Kontinent am schwersten von der Pandemie betroffen sein könnte. Dann kam der Lockdown: Schulen wurden geschlossen. Abstandsregeln (1.50 m sind hier kürzer als in Deutschland), Maskenpflicht, Vorrichtungen zum Händewaschen, viele tragen ein Desinfektionsmittel mit sich … Vorbereitungen für ‚Lazarette‘ wurden getroffen und es gab Hamsterkäufe. In der Bevölkerung ging die Angst um.
Es wurde – wie hier üblich – viel gebetet, denn da war man sich über Religionsgrenzen hinweg einig: Da kann uns nur noch Gott helfen. Die Regierung rief die Gläubigen aller Religionen zu einem Tag des Gebetes auf. Die Menschen glauben, dass ihre Gebete erhört wurden. Vermutlcih werden in kommenden Jahren Doktor-Arbeiten darüber geschrieben werden, warum Afrika eher verschont blieb von der Pandemie.
Es wird weiterhin gebetet, dass Gott die Menschen vor der Pandemie schützen möge. Die Berichterstattung westlicher Medien über Afrika ist ja bekanntlich sehr lückenhaft. Der Kontinent muss meist für Negativschlagzeilen herhalten. Genug andere Probleme gibt es ja auch: Krieg, wirtschaftliche Not, Heuschrecken, worüber ja auch in den internationalen Medien berichtet wird.