Der Staat macht mit

Podo e.V. informiert seit 10 Jahren im Westen Äthiopiens über Podokoniose und unterstützt betroffene Menschen in der Eigenbehandlung. Mehr als 15.000 Menschen wurden so durch Selbsthilfegruppen erreicht. Das klingt ordentlich und wir sind stolz auf unsere Ergebnisse, dennoch sind es leider nur 1% der Betroffenen im Land!

Podo e.V. arbeitet in Äthiopien unter dem Schirm der Äthiopisch Evangelischen Kirche Mekane Yesus (EECMY). Zu den Selbsthilfegruppen werden alle Menschen einer Gemeinde, die geschwollene Füssen haben, sowie die Mitarbeiter der staatlichen Gesundheitszentren eingeladen. Oftmals wurde von den staatlichen Mitarbeitern keine Interesse gezeigt, was in erster Linie finanzielle Gründe hat. Seit 10 Jahren ist Podo e.V. in Äthiopien daher ohne staatliche Zusammenarbeit unterwegs.

Befragung Betroffener

(l.) Mitarbeiter des Bezirks, (r.) von Podo betroffener Mann

Mit einem Projekt finanziert durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung sollen nun Erfahrungen mit der Bekämpfung von Podo an staatliche Stellen weitergegeben werden. Dafür wurde ein Landkreis mit 250.000 Menschen ausgewählt, in welchem die Mekane Yesus Kirche eine Klinik betreibt. Auch hier ist das Interesse an Zusammenarbeit eher verhalten, vielleicht auch erschwert durch die vielen Vorbereitungen auf die Corona-Pandemie. Aber es gibt einen Verbündeten auf Bezirksebene. Er hat seine Unterstützung zugesagt.

Anfang Dezember wurden Tagungen für 4 Landkreise durchgeführt. Mitarbeiter der Schul-, Gesundheits- und Sozialbehörde waren eingeladen. Nach Informationen zur weithin unbekannten Krankheit haben sie auch Betroffene befragt. Am Ende wurden Pläne gemacht, wie sie sich selbst in Zukunft engagieren wollen.