Mein erster Fall von Podokoniose

Von Muna Ismail Abdi. Am 1. Oktober sah ich, Muna, Medizinerin und Mitglied beim Podo e.V. und als solches zu einer Evaluation in Äthiopien, meinen ersten Menschen mit Podo.

Er kam zufällig zum Kirchencompound in Ijaji, um sich nach neuen Schuhen zu erkundigen. Seine Schuhe sahen abgenutzt aus und hatten Löcher. Wir erfuhren, dass er die Schuhe unentwegt trägt, worauf es bei der Heilung der Füße ankommt.

Er schilderte, dass er seit 30 Jahren Podo habe, was mit Schwellungen und Schmerzen an den Füßen begann, v.a. am linken Fuß. Die Symptome am rechten Fuß begannen nach einer Verletzung mit der Hacke beim Arbeiten auf dem Feld.

Der klinische Befund der Füße ergab: Saubere Fußzwischenräume, gut gepflegte intakte Haut und abgeheilte Narben.

Zu seiner sozialen Situation erfuhr ich, daß er obdachlos war und jetzt bei einer Familie im Haus mitlebt. Er hat insgesamt wenig Geld und ist dankbar für die Unterstützung durch die Podo-Gruppe der Kirche. Dort lernte er vor fünf Jahren seine Krankheit selbst zu behandeln und seine Symptome nahmen stetig ab. Er kann keine schwere körperliche Arbiet verrichten, aber inzwischen wieder weitere Strecken laufen. Auf einem Auge ist er erblindet.

Wir sprachen mit dem Podo-Team und dem Kirchenpräsidenten darüber, dass mittellose Menschen registriert werden sollten und in Zukunft einmal jährlich kostenlos ein Paar Schuhe und Socken bekommen.