Podo-Zentrum Chanka – Ein Update.
Im Podo-Zentrum in Chanka hat sich im letzten Jahr viel getan:
Mittlerweile bekommt Obbo Etana, der Koordinator des dortigen Zentrums, Einladungen aus anderen Landkreisen. Die Effektivität der Behandlung in den Podo-Selbsthilfegruppen spricht sich herum. Seit 2015 wurden 1.661 Menschen (1.102 Frauen, 66%) in 12 Selbsthilfegruppen/5 Landkreisen behandelt. Die Gruppen befinden sich an Orten, die zumeist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Nur zu einer Gruppe mussten Etana und Wagari, ein Sonderschulpädagoge, 3-4 Stunden laufen.
Dieser Projektmitarbeiter Wagari hat in 10 Schulen 6.420 Schüler und Schülerinnen über Podo, die Ursachen und Folgen, sowie die Prävention (Fußhygiene) aufgeklärt. Auf diesem Weg gelangen Informationen auch zu der ‚fußgesunden‘ Bevölkerung.
Leider kommen viele Menschen nicht regelmäßig zu allen monatlichen Treffen, weil sie glauben, dass sie nach dem Besuch geheilt sind, wie das bei anderen Krankheiten der Fall ist. Die schnelle Besserung scheint diese Annahme zu bestätigen. Das ist jedoch ein Trugschluss: Chronische Krankheiten erfordern Disziplin und Dranbleiben.
Im Oktober 2016 wurde eine Studie durchgeführt. Das Ergebnis wird zeigen, wieviele Menschen Podo haben und wieviele bisher an Selbsthilfegruppen teilgenommen haben. Außerdem wird Wissen und Selbstbehandlung erfragt. Am Schluss erhalten die Betroffenen ein Stück Podo-Seife. Danach werden die nächsten Schritte im Kampf gegen Podo entschieden.
2016 ist ein Jahr, in dem die Kaffee-Ernte schlecht war. Außerdem gab es Unruhen im Land, was die Wirtschaft verunsicherte. Da Podo fast ausschließlich arme Menschen betrifft, war für viele der Selbstkostenpreis eines Schuhpaares (1/3 des Marktwertes) zu hoch. Nur 35% der Behandelten kauften sich ein Paar Lederschuhe. Daher wurde der Eigenanteil reduziert.