Podo-Zentrum Tschallia

Die Kleinstadt Tschallia liegt im Bundesland Oromiya (Westäthiopien), etwa 500km von der Hauptstadt entfernt. Sie umfasst 3000 Einwohner und gehört zur Kreisstadt Guliso.

Laufzeit des Podo-Projekts: 2009 bis 2016

Anzahl der Selbsthilfegruppenmitglieder: > 3000


AKTUELLES AUS UNSEREM BLOG:


1. Kleiner Start, großer Erfolg

Die Podo-Zentrale in Tschallia

In drei Dörfern um Tschallia begann Christel Ahrens 2009 das Podo- Projekt. Bis 2013 wurden im Umkreis von 100 km in circa 50 Dörfern Podo- Selbsthilfegruppen gegründet. Drei dieser Selbsthilfegruppen können Sie in unserem Film besuchen.

Schon 2011 konnten 950 Mitglieder in insgesamt 9 Selbsthilfegruppen die Behandlung erfolgreich abschließen. Nach diesem erfreulichen Start sind Kräfte frei, um neue Selbsthilfegruppen zu organisieren.

Im Sommer 2013 wurden die letzten Selbsthilfegruppen um Tschallia beendet. Die meisten Menschen sind wieder arbeitsfähig und in den Dorfalltag integriert. Die Schwellungen ihrer Füße sind so weit zurückgegangen, dass sie normale Schuhgrößen tragen können. Ab diesem Zeitpunkt sollen die Betroffenen fähig sein, in eigener Verantwortung sich um den Schutz und die weitere Verbesserung ihrer Füße zu kümmern.

Übigens: Wer Tschallia bei Google Maps/Earth finden möchte, kann folgende Koordinaten eingeben: 9.214966, 35.415616

 2. Die Mitarbeiter

Zum ersten Treffen einer neuen Podo-Selbsthilfegruppe war immer die Krankenschwester Bogalech Terfasa dabei. Im ersten Vierteljahr einer Gruppengründung besuchte sie die Stationen monatlich. Alle Teilnehmenden der Selbsthilfegruppen wurden einzeln von ihr untersucht und beraten.

Schwester Bogalech lernt neue Mitarbeiter an

Außerdem schulte Schwester Bogalech freiwillige MitarbeiterInnen aus den jeweiligen Gemeinden, die ab dem vierten Projektmonat ihre betroffenen Mitmenschen eigenständig versorg- ten.

Pro Dorf gab es eine Podo-Selbsthilfegruppe für alle Erkrankten des Ortes. Jeweils zwei ehrenamtliche HelferInnen organisierten die Gruppen und bekamen vom Dorf eine kleine Aufwandsentschädigung. Aber auch Gemeindeälteste, Pastoren und Frauengruppen engagieren sich, indem sie die Bevölkerung über die Krankheit und ihre Ursachen sowie die Behandlungsmöglichkeit informieren und dadurch versuchen, die damit verbundene Stigmatisierung zu reduzieren.

3. Besonderheiten

In Tschallia sind viel mehr Frauen als Männer betroffen, was wahrscheinlich mit kulturellen Gründen zusammenhängt. Beispielsweise verfügen viele Männer über mehr Geld als Frauen, sodass sie es sich eher leisten können, Schuhe zu kaufen. Des Weiteren sorgen Mütter oft zuerst für die Fußbedeckung ihrer Kinder, als für ihre eigene.

4. Aktueller Stand

Im Januar 2014 findet ein Abschlussfest für das Podo-Zentrum Tschallia statt. Podo e.V. zieht sich damit größtenteils aus der Supervision zurück.

Einzelne Betroffene, die immer noch sehr große Füße haben, sollen auch 2014 weiterhin betreut und unterstützt werden. Des Weiteren startet Podo e.V. in Tschallia eine Seifensubvention. Die medizinische Seife, die vor Ort für Podo-Betroffene hergestellt wird, soll durch eine Subvention günstiger werden, damit die Betroffenen auch nachdem ihre Füße wieder gesünder sind, die Seife weiterhin kaufen und nutzen.

5. Partner

Durch Öffentlichkeitsarbeit und Spenden wird das Podo-Zentrum in Tschallia vom Deutschen Institut für Ärztliche Mission (Difäm), vom Kirchenkreis Holzmindender-Bodenwerder, die eine Partnerschaft mit Tschallia haben, und von der Studierendeninitiative „GoeforAet“ unterstützt.